Foto: Ruby Nagel
Welche Kräuter im Januar sammeln? (Achtung Spoilerwarnung)
Hast du auch diesen guten Neujahrsvorsatz?
Zu Beginn des Jahres, im Januar, haben etliche Menschen den wunderbaren Neujahresvorsatz, Heilpflanzen und Wildkräuter in ihren Alltag zu integrieren.
Und das ist natürlich etwas, worüber ich mich unheimlich freue, denn sich für Wild- und Heilkräuter zu interessieren, bedeutet auch, dass man sich auf diese Art und Weise auf den Weg macht, wieder mehr in Resonanz mit der Natur zu kommen und sich darüber dann auch Stück für Stück – und das passiert ganz automatisch – wieder mehr im Rhythmus mit der Natur und bewusster mit der Natur zu leben.
Ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass das einen ganzen Rattenschwanz an an schönen Momenten mit sich bringt. … wenn man z. B. das erste Mal ganz bewusst wahrnimmt, wie viele - unendlich viele - Farbtöne es in der Natur zu finden gibt.
Ich kann mich daran erinnern, wie das bei mir war.
Ich war damals in der Tschechei im Urlaub und wollte zur Elbquelle wandern. Es war Herbst und es gab unheimlich viele Neongelb- und Grüntöne. Das war damals eine Zeit, in der ich viel gemalt habe und ich weiß noch, wie ich dachte, dass der Mensch keine einzige Farbe erfunden hat, sondern es alle bereits schon in der Natur gibt.
… über’s Staunen und Wundern
Du wirst dann ganz oft ins Staunen kommen über dieses Wunder, das die Natur ist und Freude und Dankbarkeit empfinden.
Und über diese Freude und Dankbarkeit wirst du mit der Zeit stärkere Nerven entwickeln, Stress resistenter werden, mehr zu dir und deinen Bedürfnissen stehen, entspannter werden und wieder mehr Lust am Leben empfinden.
Das passiert von ganz alleine mit der Zeit. Das hab ich nicht nur bei mir selbst, sondern auch bei anderen Menschen beobachten können.
Der echte Luxus!
Und sich mit den Pflanzen auszukennen und dadurch sich selbst und seiner Familie etwas Gutes tun zu können, wenn man z. B. mal erkältet ist. …
… Das ist ein Level an Lebensqualität und an Selbstbestimmung, das möchte ich wirklich nicht missen!
Du siehst, ich könnte da jetzt noch länger darüber erzählen, aber eigentlich möchte ich dir nur gratulieren, falls du auch zu den Menschen gehörst, die sich für dieses Jahr vorgenommen haben, sich mehr mit Wild- und Heilkräutern zu beschäftigen.
Warst du schon draußen?
Vielleicht bist zu in der Zwischenzeit jetzt auch schon seit langer Zeit mal wieder bewusst in die Natur gegangen und jetzt fällt dir im Januar plötzlich auf, dass es ja eigentlich ziemlich grau aussieht.
Und vielleicht fragst du dich « Oh nein, was soll ich denn jetzt sammeln? ».
Weißt du, sich mit Kräutern zu beschäftigen, bedeutet nicht…
unbedingt immer nur, alles sammeln, sammeln, sammeln zu müssen.
Die Heilpflanzen und Wildkräuter haben auch eine Wirkung, wenn man sich einfach nur mit ihnen beschäftigt. Dazu muss man sie nicht sammeln oder innerlich einnehmen.
Und das ist eigentlich eine ganz wichtige Sache, die ich dir ja gerade erzähle: Denn wenn du mehr Natur in deinen Alltag einladen möchtest und wenn du dich wieder mehr als Teil dieses großen Ganzen empfinden möchtest, dann wirst du unumgänglich auch die Erfahrung machen müssen, dass wir den Naturgesetzen unterliegen.
Ob wir wollen oder nicht.
Und das bedeutet jetzt für den Januar, dass wir die Natur ruhen lassen.
Jetzt im Januar ist kein Zeitpunkt, um Kräuter zu sammeln.
Jetzt ist der Zeitpunkt, dass sich die Natur ausruht, sich regeneriert, neue Kräfte sammelt, um im Frühjahr wieder neu auszutreiben.
Seit der Wintersonnenwende im Dezember beginnen die Pflanzensäfte wieder ganz, ganz, ganz, ganz langsam aufzusteigen.
Jetzt Anfang Januar ist das noch nicht spürbar, aber dennoch da.
Natürlich kommt es auch immer ein bisschen auf die Region an, in der wir leben.
Bei manchen von uns ist der Winter nicht sehr hart, sondern eher mild.
Da werden diese Prozesse des Aufwachens der Natur schneller angekurbelt, als in Regionen, in denen es sehr kalt ist.
Aber trotzdem lassen wir jetzt im Januar die Natur noch ruhen.
Was du aber machen kannst,
ist es zum Beispiel, es der Natur nach zu machen und dich selbst auch mehr auszuruhen und früher schlafen zu gehen oder ein bisschen länger zu schlafen und dir mehr Ruhe zu gönnen, um auch wieder neue Kräfte zu sammeln!
Und wenn du jetzt aber konkret etwas auf deinen Naturspaziergängen machen möchtest,
… um dich mehr in Verbindung zu fühlen, dann kannst du zum Beispiel mal nach den immergrünen Pflanzen Ausschau halten.
Immergrüne Pflanzen sind die Pflanzen, die das ganze Jahr über im grünen Kleid da stehen. Und jetzt, wo eben der Großteil der Landschaft kahl ist, kannst du die immergrünen Pflanzen sehr gut erkennen.
Es sind zum Beispiel Pflanzen wie Efeu oder wie die Mistel oder wie die ganzen Koniferen, die Nadelbäume.
Efeu
Mistel
Fichte
Und mit genau diesen Pflanzen könntest du dich jetzt im Januar beschäftigen und Recherche betreiben.
Entweder, indem du dich darüber beliest, und dann aber natürlich auch, indem du rausgehst und zum Beispiel dir mal die verschiedenen Nadelbäume anschaust und die Nadeln miteinander vergleicht oder die Rinde miteinander vergleicht und schaust, wie ist der Boden jeweils unter den Bäume ausschaut oder welche Farbe das Harz hat, ob du viel oder eher wenig Harz findest.
Du könntest sie von weiten anschauen und versuchen, ihre Silhouette nachzuzeichnen und dann zu sehen, wie unterschiedlich auch die verschiedenen Baumsilhouetten sind.
Kiefer
Wacholder
Tanne
Harz wäre etwas von den ganze wenigen Dingen, die man im Januar sammeln könnte.
Daraus könnte man z. B. eine Salbe ansetzen. Von mir aus kann man auch hier und da ein paar Tannen- oder Fichtennadeln sammeln, um daraus einen Erkältungstee oder ein Erkältungsbad zu machen. Aber das war’s dann auch schon.
… Und zum Schluss
Ja, das wären so Möglichkeiten, die du jetzt im Januar machen könntest, um dich mehr mit der Natur verbunden zu fühlen.
In den nicht ganz so kalten Regionen oder in den Regionen, wo der Winter dieses Jahr nicht zu hart ist, findest du natürlich auch kleine Kräuter hier und da wachsen. Zum Beispiel ein Baby-Gänseblümchen oder vielleicht auch einen kleinen Baby-Löwenzahn oder eine Baby-Brennnessel. Nach diesen Pflanzen könntest du Ausschau halten und sie einfach nur beobachten und in diesem kleinen Baby-Stadium kennenlernen.
Gänseblümchen
Lungenkraut
Löwenzahn
Wenn du mal ein ganzes Jahr lang von mir begleitet werden möchtest,
… dann melde dich gerne für meinen Onlinekurs « Mein Kräuterjahr » an.
Da zeig ich dir Monat für Monat, was jetzt ansteht und wir tauchen gemeinsam in die Tiefe, um die Pflanzen richtig kennenzulernen. Sodass du sie dann selbst in der Natur erkennst, weißt, wann der beste Sammelzeitpunkt ist, welche Teile man sammelt, was man daraus an Heilmitteln zaubern kann und natürlich auch wie und bei welchen Beschwerden man die Pflanzen einsetzt.
Passender Kurs zum Thema:
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Ich liebe Kräuterpflanzen. Für das neue Jahr habe ich mir außerdem vorgenommen mehr Kräuter selbst sammeln zu gehen. Aus diesem Grund kam dieser Artikel gerade richtig. Vielen Dank für die wertvollen Tipps.
Hallo liebe Sabine,
im Nachhinein ist mir durch den Hinweis einer Leserin aufgefallen, dass er in Deutschland nicht sehr verbreitet ist und teilweise sogar unter Naturschutz steht. Vielleicht ist er deshalb nicht so bekannt und wird nicht gegessen. Hier in Frankreich findet man in vielen Regionen sehr viel von ihm und hier ist es sehr üblich, ihn zu essen. Solltest du also doch mal hier und da ein Exemplar finden (denn ich glaube, im Rhein-Main-Gebiet, gibt es ihn) dann lass ihn bitte lieber stehen, denn er gilt möglicherweise zu den geschützen Arten in deiner Region. Liebe Grüße zu dir, Ruby
Sehr gerne 🙂
Danke für die guten Anregungen!
Liebe Ruby
Vielen Dank für deinen Beitrag über das Nabelkraut. Eine völlig neue Pflanze für mich, die ich hier im Rhein Main Gebiet leider noch nie gesehen habe. Ich habe mehr darüber erfahren wollen und bin auf Hinweise gestoßen, dass diese Heilpflanze nur für die äußerliche Anwendung Verwendung findet. Bin nun etwas verunsichert, da du ja sagtest sie sei essbar und lecker.
Danke für all deine tollen Videos. Ich lerne soviel Neues von dir!
LG Sabine