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Hopfen: mehr als ein pflanzliches Beruhigungsmittel!

Foto: Ruby Nagel

Die beruhigende Wirkung des Hopfens ist schon lange bekannt.

Seit dem Mittelalter wird Hopfen als natürliches Arzneimittel eingesetzt. Hildegard von Bingen (1098-1179) schreibt über die beruhigende Wirkung und Paracelsus (1493-1541) einige Jahrhundert später über den schlaffördernden Effekt.

Hopfen ist einerseits ein schönes Beispiel, um die Wirkung der Heilpflanzen zu zeigen und, um andererseits zu verdeutlichen, dass die Dosis „das Gift“ macht.

Die Hopfenpflückerinen, früher waren es meistens Frauen, entwickelten Symptome wie Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Augenbindehautentzündung („Hopfenauge“), entzündlichen Hautrötungen und/ oder Gelenkschmerzen. Ja klar, die haben sich im Prinzip ja auch den ganzen Tag mit den Wirkstoffen einbalsamiert. Interessant ist, dass die Symptome nach Arbeitsende verschwanden. Junge Frauen konnten außerdem durch den hohen Östrogengehalt in der Pflanze Zyklusstörungen während der Ernte entwickeln.

„Alle Dinge sind Gift und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei.“ Paracelsus

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Hast du Hopfen schon mal in der Natur wachsen sehen? Einige Städte schmücken ihre Parks und Grünstreifen damit, was ich optisch wirklich sehr schön finde. Ewig lange Lianen, die sich in alle Richtungen und mit Vorliebe nach oben schlängeln. 8m lang kann ein Hopfenärmchen werden. Und zwischendrin, überall, in großer Fülle Hopfenzäpfchen, die dem Ganzen Leichtigkeit und Überfluss verleihen. Jedes Mal wenn ich Hopfen sehe, habe ich Lust die Zapfen anzufassen und die Schuppen nach oben zu biegen. Irgendwie versprühen sie Fröhlichkeit finde ich.

In dem Buch „Wesen und Signatur der Heilpflanzen“ von Roger Kalbermattern habe ich folgendes gelesen und fand mich in meiner Intuition bestätigt: „Das Wesen des Hopfens ist sehr leicht und fröhlich. Menschen, die eher im Stoffwechselpol verhaftet sind, die zu einer gewissen Erdenschwere neigen, tagsüber schläfrig sind und nachts wach liegen, verlieren durch Hopfen das Schwerfällige, Schläfrige und erhalten nachts erlösende Ruhe.“ Roger Kalbermatten beschreibt auch, dass wenn im Spätsommer die Hopfenzapfen zur Weiterverarbeitung in sein Labor der Marke Ceres kommen, der süße Duft immer gleich gute Laune und Unbeschwertheit versprüht.

Achtung Pestizide

In Deutschland wird Hopfen wohl schon seit dem 8. Jahrhundert zur Biergewinnung angebaut. Mit 18.472 Hektar bundesweit liegt Deutschland damit an der Weltspitze. Vielleicht hast du auch schon mal die riesigen Gerüststangen gesehen, an denen sich der Hopfen auf den Plantagen hochangelt. Schade, schade nur, dass Hopfen mit so vielen Petiziden belastet ist. Hier in der Studie von 2017 vom Münchener Umweltinstitut kannst du mehr darüber lesen, wenn du magst.

Möchtest du Hopfen ausprobieren, dann leg ich dir biologische Qualität ans Herz.

(Ganz früher wurde „Bier“ aus „Unkraut“ gebraut. Das finde ich sehr spannend und wenn ich mehr Zeit habe, dann schau ich mir das mal genauer an und berichte dir davon.)

Hopfen als Wildgemüse

Auf Sabine Schlimm’s Blog schmecktnachmehr.de habe ich gelesen, dass die jungen Hopfensprossen einen feinen Geschmack von irgendetwas zwischen Spinat, Grünspargel und Zucchini haben. Ich hab’s noch nicht ausprobiert, klingt aber sehr lecker. Die Sprossen werden im April und Mai gesammelt. Die zarten Triebspitzen kannst du dir im Salat oder als Gemüse schmecken lassen.

Hopfenöl für die Haut

Hopfen hat eine anti-bakterielle und anti-oxidative Wirkung. Er hemmt Entzündungen und kräftigt das Bindegewebe und ist deshalb gut zur Hautpflege geeignet. Durch seinen Gehalt an Phytohormonen wirkt er positiv anregend auf die Collagenproduktion der Haut. Deshalb findest du ihn in manchen Fertigcremes, die straffere Haut versprechen.

Traditionell setzte man Hopfen bei schlecht heilenden Wunden und Hautentzündungen ein.

Die frische Pflanze wirkt bei manchen Menschen im direkten Kontakt hautreizend und kann allergische Reaktionen auslösen.

Hopfenöl ganz einfach selbst herstellen:

  1. Such dir ein sauberes Schraubglas
  2. Füll es ¾ voll mit Hopfenzapfen
  3. Dann gieß das Glas mit Öl auf. Alle Zapfen sollten gut bedeckt sein.
  4. Drei Wochen lichtgeschützt durchziehen lassen
  5. Abseiden und am besten lichtgeschützt und kühl lagern.

 

Ich empfehle dir, immer nur kleine Mengen herzustellen. Wenn du das Öl nur für’s Gesicht benutzen wilst, dann reichst du mit einer 100ml-Flasche schon echt sehr lange.

Benutze ein biologisches Öl. Mach’s dir dabei nicht kompliziert. Olivenöl oder Sonnenblumenöl sind sehr gut dafür. Klaro, wenn du Lust hast, geht’s natürlich auch mit Jojobaöl, Mandelöl, Arganöl, … .

Der Vorteil? Du weißt genau, was du auf deine Haut tust und sparst dir unheimlich viel Geld.

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Ätherisches Hopfenöl

Es heißt, das ätherische Öl sei die Seele der Pflanze. Ich finde die Idee interessant, anzunehmen, dass ätherisches Öl genau wie Blütenessenzen auf « das seelische in uns » wirken. Natürlich habe ich dafür keine Beweise, aber ich glaube bisher kann nicht alles wissenschaftlich bewiesen werden und muss es in meinen Augen auch nicht. Ich lad dich ein, es auszuprobieren. Am ätherischen Öl des Hopfens zu riechen, ist ungefährlich und die Erfahrung wert.

Hopfen wirkt natürlich auch als ätherisches Öl ausgleichend un entspannend. Es heißt, es heile seelische Verletzungen, hilft, sie besser zu verarbeiten und fördert den Sinn zur Selbstkritik. Es ist allerdings nicht ganz einfach zu finden. Achte auch hier wieder darauf, nur reines Öl zu kaufen.

Mach’s wie die Indianer: Hopfen bei Heiserkeit

Ja! Hopfen wurde auch von den Indianer benutzt! Gib dazu 2EL Hopfenzapfen auf eine Tasse heißes Wasser, 15 Minuten abgedeckt ziehen lassen, abseiden und 3x/Tag damit gurgeln. Seine anti-bakterielle Wirkung wird deine Heiserkeit lindern.

Ein Hopfenbad wirkt beruhigend

Gib dazu 100 g Hopfenzapfen in 2l heißes Wasser, Deckel drauf und 30 Minuten ziehen lassen. Abseihen, in das Badewasser geben und entspannen. Du kannst dir auch ein bisschen von dem Tee aufheben und ihn nach dem Bad trinken.

Hopfen-Tee: So bereitest du ihn zu

Möchtest du dir nur einen Tee zubereiten und nicht darin baden, dann gib 1-2 TL Hopfenzapfen auf eine Tasse heißes Wasser, 10 Minuten abgedeckt ziehen lassen, abseiden und 2-3 Tassen pro Tag trinken.

Es kann schon mal 2-4 Wochen dauern, bis die Wirkung einsetzt. Also: Geduld.

Gute Pflanzenkombinationen mit Hopfen

Hopfen mit Melisse oder Baldrian oder Passionsblume. Oder auch alles in einem. Die beruhigende Wirkung wird dadurch verstärkt und lecker schmeckt’s auch!

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Kurz und knackig: Alle Wirkungsweisen vom Hopfen

  • beruhigt
  • entspannt
  • bei Nervosität, Angst und Schlafstörungen
  • bei körperlicher und nervlicher Überlastung
  • verdauungsfördernd
  • appetitanregend
  • bei Magenbeschwerden, insbesondere nervöser Art
  • antibakteriell
  • entzündungshemmend
  • antibiotisch
  • harntreibend
  • blutreinigend

Kurzer Heilpflanzensteckbrief:

  • Botanische Bezeichnung: Humulus Lupulus
  • andere Namen: Hoppen, Bierhopfen, Kletternder Wolf
  • Familie: Hanfgewächse  (Cannabaceae)
  • Blütezeit: Juli - August
  • Erntezeit: Ende August
  • Standort: in Ufergebüschen, Wäldern, an Mauern und in Auenwäldern
  • medizinisch verwendeter Pflanzenteil: Weiblichen Zapfen
  • Anwendungsformen: Tee, Tinktur, ätherisches Öl, Kapsel, Öl

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