Roggenmehlshampoo:
Haare waschen mit Roggenmehl
DIY-Anleitung und Erfahrungsbericht
Foto: pexels.com / Element5Digital
Schöne, saubere Haare durch Roggenmehl?
Ziemlich lange Zeit hab ich mich vor der Idee meine Haare mit Roggenmehl zu waschen geziert. Nicht, weil ich die Vorstellung komisch fand, sondern aus purer Faulheit, vor dem Haare waschen etwas vorbereiten zu müssen.
Seitdem ich nicht mehr in Paris wohne, sondern auf dem Land, muss ich meine Haare sehr viel weniger waschen. Ich denke, es liegt einfach daran, dass meine Haare jetzt nicht mehr dem Stadtluftdreck ausgesetzt sind. Damals wusch ich sie jeden dritten Tag und das war für mich das absolute Limit, denn dann konnte ich dieses Helm- oder Mattengefühl wirklich nicht mehr aushalten.
Heute sind meine Haare hauptsächlich Stroh- und Heustaub ausgesetzt und ich wasche rund 1 mal pro Woche oder 1 mal alle 10 Tage.
Eine plastikfreie Alternative musste her
Als ich irgendwann Ende 2018 in einer Zeitung gelesen habe, dass allein auf der europäischen Mittelmeerseite 20kg Plastikmüll pro Sekunde ins Meer geschüttet werden, war sehr schnell für mich klar, dass ich unbedingt noch weniger Plastemüll produzieren will.
Faulheit durfte nicht mehr als Ausrede dafür gelten, eine plastikfreie Shampoo-Alternative zu finden.
Und plötzlich wurde das, was mir zuerst zu lang vorkam, das, was am schnellsten ging.
Denn erst eine Haarseife herstellen, die gut 2 Monate austrocknen muss, bvor ich sie benutzen kann, war mir zu lange.
Also fing ich an:
Schrank auf, Roggenmehl raus, rein in die Schüssel, Wasser dazu, rührrühr und ab unter die Dusche.
Ich war völlig positiv überrascht! Und ich musste schmunzeln, dass ich das vorher als zu langwierig abgetan hab. Denn ganz ehrlich, es dauert keine 2 Minuten und das Ergebnis lohnt absolut!
Aber jetzt mal die Details:
Das Rezept:
Es braucht kein Rezept! Genau das richtige für mich Kochrebellin, die unfähig ist, Rezepte von A-Z zu folgen.
Du gibst einfach etwas Roggenmehl (ungefähr 2 EL) in eine Schüssel, tust einen Schwubs Wasser dazu und rührst das Ganze mit einem Schneebesen oder einer Gabel zu einer Art klumpenfreien Eierkuchenteig.
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Unter der Dusche:
Meine Haare sind schulterlang, bzw. jetzt gerade nur bis zum Kinn. Mit beiden Haarlängen funktioniert es problemlos.
Zuerst machst du deine Haare richtig schön nass. Dann drehst du das Wasser aus und gibst den Eierkuchenteig auf deine Kopfhaut. Wenn deine Haare länger sind, musst du deine Mischung wahrscheinlich großzügiger anrühren – Erfahrung macht den Meister.
Verteile den Teig überall auf deinem Kopf und im Haar und massiere dabei deine Kopfhaut genüsslich. Das muss übrigens nicht lange dauern – ich mach das ganz schnell.
Kurz bevor ich den Brei auswasche, käme ich meine Haare mit einem Holzkamm durch. Ich hab gelesen, dass es die Haare weniger strapaziert. Ob es wirklich besser für die Haare ist, kann ich noch nicht einschätzen. Allerdings merke ich beim Kämmen, wie angenehm das Roggenshampoo ist. Meine Haare, die gerne ziepen, lassen sich sehr einfach durchkämmen. Vom Gefühl her ist es wie mit einer Haarmaske auf dem Kopf.
Das Roggenshampoo schäumt natürlich nicht. Die allerersten Sekunden ist es komisch, aber dadurch, dass sich die Haare damit so weich und geschmeidig beim Einmassieren anfühlen, stört es überhaupt nicht.
Dann wird alles ordentlich ausgespült. Auch das dauert bei meinen Haaren genauso lange wie mit einem herkömmlichen Shampoo. Denk daran, den Nacken und die Ohren noch mal extra auszuspühlen, so dass auch wirklich das ganze Mehl herausgewaschen wurde.
Die Apfelessigrinse für Extra-Glanz
Für die Extra-Portion an Glanz gieß ich nach dem Ausspülen einen halben Liter Bio-Apfelessigrinse über meine Haare. Bio-Apfelessigrinse ist einfach 0,5l lauwarmes Wasser mit einem Schuss Bio-Apelessig. Um es mir einfach zu machen, hab ich dazu eine leere Flasche und ein Schraubglas mit Apfelessig in der Dusche stehen und dann mixe ich mir die Rinse direkt vor Ort nach dem Haare waschen.
Die Rinse wird nicht ausgespült. Haare ausdrücken und Handtuch auf den Kopf.
Die Vorteile vom Roggenshampoo
- sehr, sehr günstig: 1kg Bio-Roggenmehl kostet um die 2€ und reicht eine Ewigkeit
- sehr, sehr umweltschonend: keine Abwasserbelastung und keine Plastikverpackung
- frei von Chemikalien, die dein Körper somit nicht verarbeiten / entgiften muss
- vegan und nicht an Tieren getestet
- verursacht keinerlei allergische Reaktionen
- trocknet die Haare und Kopfhaut nicht aus
- Ich verlier seitdem ich kein Shampoo mehr benutze, fast keine Haare mehr!
- wäscht auch fettige Haare sauber
- ist sehr angenehm in der Benutzung
- macht meiner Meinung nach die Haare leichter kämmbar (zu mindestens unter der Dusche, währenddessen der Brei noch im Haar ist)
Die Nachteile vom Roggenshampoo
- das Roggenshampoo hält sich nicht und du musst es vor jedem Waschen neu anrühren (da es so schnell geht, bricht man sich aber keinen Zacken aus der Krone).
Der Zusammenhang zwischen einem Roggenshampoo und Entspannung
Ich wurde mal gefragt, was ein Roggenshampoo auf meinem Entspannungs- und Heilpflanzenblog zu tun hat.
Für mich liegt der Zusammenhang ganz klar auf der Hand: der Körper reagiert auf alle Substanzen, mit die er in Kontakt kommt.
Die Haut nimmt Stoffe auf und bringt sie über die Poren ins Körperinnere und in die Blutbahnen. Über die Blutbahn gelangen alle Stoffe in den ganzen Körper. Wenn der Körper einen Stoff als zwecklos einstuft, dann wird er herausgefiltert und ausgeschieden. Das klingt banal, bedeutet aber Arbeit für den Körper. Je mehr nutzlose Stoffe von Außen zugefügt werden, desto mehr muss aussortiert und gefiltert werden. Das bedeutet wiederrum mehr Arbeit und mehr Energieaufwand. Und somit weniger Freiraum und Muße für Entspannung.
Ich habe das zur vereinfachten Verständlichkeit so simpel dargestellt, aber im Grunde ist es genauso wie im Arbeitsleben. Je mehr Arbeit, desto weniger Pausen.
Hast du schon mal Roggenshampoo benutzt oder bist du ganz und gar ein No’Poo-Anhänger?
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Hallo Ruby,
vor ca 8 Jahren habe ich beschlossen, keine Chemie mehr auf meinen Körper zu schütten und habe zunächst Natron probiert was sich aber noch nicht stimmig anfühlte. Dann habe ich Roggenmehl probiert und meine Haare fühlten sich stets kletschig an. Auch hatte ich das Gefühl, das nach 3 Jahren immer noch Restbestände vom herkömmlichen Shampoo herausgeschäumt wurden. Eine Bekannte sagte mir, daß ich mich entgiften bzw mein Mikrobium verbessern solle. Tatsächlich ist das Roggenmehl für mich perfekt geworden, seit ich mich gesünder und mit viel Wildkräutern ernähre.
Mein Blondinentip: Das pure Roggenmehl als Trockenshampoo in die Kopfhaut einmassieren und dann am nächsten Tag nur mit Wasser gründlich ausspülen. Um die Haare im Frühjahr wieder blonder zu machen spüle ich mit Kamillentee oder schütte mir Kamillentee über den Kopf und lasse die Haare in der Sonne trocken.
LG Gabi
Heii Ruby
Ich benutze Roggenmehl nun bereits 1.5 Jahre durchgehend für meine Haare (zuvor nur sporadisch) und bin wirklich überzeugt.
Ich habe den Tipp zwar von einer anderen Quelle (Kollegin dessen Mutter auch Roggenmehl benutzt, sie selbst aber Lavaerde) habe mich aber richtig über deinen Artikel gefreut.
Bei mir reicht wöchentlich waschen auch völlig und ich mag es, dass ich rieche wie meine Haut/Haare rein riechen und nicht einfach überschüttet sind mit Parfüm.
Die Saure Rinse werde ich demnächst ansetzen.. muss nur noch unpasteurisierten Apfelessig finden. Finde ich auch sehr ansprechend und freue mich, es auszuprobieren.
Alles Liebe
Hallo Ela, gute Frage 🙂 Ich hatte davon gelesen und ausprobiert. Warum gerade Roggenmehl, weiß ich gar nicht. … Habs auch noch nicht mit anderem probiert. LG, Ruby
Hallo,
wie bist Du auf Roggenmehl gekommen? Gehen auch andere Mehlsorten?
LG
Ela
Hallo Liesa! Schön, dass du zur Roggenmehltüte gegriffen hast 🙂 Ja, ich hab auch noch keine passende Haarseife gefunden. Meine Haare werden davon auch etwas ruppig mit der Zeit. Wenn du magst, trag dich gerne für meine wöchentlichen EntspannungsImpulse ein. Da schenk ich all meinen treuen Lesern jede Woche einen besonderen Impuls, um mehr Entspannung in ihren Alltag zu bekommen, auch wenn sie viel um die Ohren haben. Hin und wieder gibt’s auch DIYs. Liebe Grüße zu dir! Ruby
Liebe Ruby lange hat es gebraucht bis ich endlich einmal zur Roggenmehltüte gegriffen und dein tolles und sehr einfaches Rezept für Haarwäsche ausprobiert habe. Es ist so einfach, erst wollte ich es in einem Glas schütteln, da waren noch kleine Klümpchen, man sollte es schon mit dem Schneebesen rühren, cremiges Waschgefühl und die Haare sind danach auch schön weich. Ich habe schon andere Seifen ausprobiert, wo sich meine Haare mit der Zeit immer ruppiger angefühlt haben. Zum Schluss noch mit Apfelessigwasser gespühlt und fertig. Vielen Dank für dein Wissen, deine Tipps und Denkanstöße, richtig gute Seite hast du. Lg Liesa