Foto: Ruby Nagel
Veilchen: Frühlingsbote zu Ostara / zur Frühlingstagundnachtgleiche
Veilchengewächs.
Viola odorata: « Viola » bedeutet « Violet » und « odorata » kommt aus dem Lateinischen und bedeutet « gut reichend, duftend ».
andere Namen: Märzenveilchen, Duftveilchen, Frühlingsveilchen, Österchen, Viole, Osterveigel, Schwalbenblume
Sobald es im März langsam etwas wärmer wird, lassen sich die kleinen, violetten Blüten des Veilchens sehen. Schon in vorchristlichen Zeiten galt das Veilchen als Frühlingsbote und stand in engem Zusammenhang mit dem Erwachen der Natur und darüber symbolisch mit der weiblichen Fruchtbarkeit.
Das Duftveilchen ist wichtiges Insektenfutter: Hummeln, Bienen und Schmetterlinge lieben seinen Nektar, aber auch die Blätter und Samen werden von allerlei kleinen Tierchen verspeist.
Wie viele andere einheimische Pflanzen, wird auch das Veilchen schon lange zu Heilzwecken benutzt. Zum Beispiel gebrauchte Hippokrates (400 v. Chr.) Veilchenblüten und Samen in seinen Rezepten, um Totgeburten und Nachgeburten auszutreiben.
Der Bezug der Pflanze zur Frauenheilkunde besteht also schon lange.
Echtes Veilchen aus Sturms Flora von Deutschland, Band 6
Das Veilchen ist der Göttin Venus geweiht und schon die Kelten sollen die Blüten in Ziegenmilch ausgezogen und als Waschungen angewendet haben, um Frauen noch schöner werden zu lassen.
Venus liebt den frischen, lieblichen, blumigen Duft. Das hat auch Vulcanus für sich zu nutzen gewusst. Er ist nämlich schrecklich in Venus verliebt. Weil er aber kein Schönling ist und dazu auch noch hinkt, hat Venus kein Auge für ihn. … Bis er sich mit Veilchen einreibt. Da kann auch Venus nicht widerstehen und schenkt ihm einen Kuss. (Ihre Ehe ist trotzdem nicht das Gelbe vom Ei. Beide haben nebenher noch andere Beziehungen. Venus unter anderem mit Mars.)
Auch für Hildegard von Bingen war das Veilchen eine wichtige Heilpflanze. Sie nutze es zum Beispiel bei Kopfschmerzen, Narben und verhärtetem Gewebe. Den frischen Saft empfahl sie bei Augenleiden.
Kandierte Veilchenblüten
Essbare Blüten
Bei uns in Frankreich brachte man früher den Frauen nach der Geburt eine Packung kandierte Veilchenblüten mit. Die sollten einer Wochenbettdrepression vorbeugen.
Kandierte Veilchenblüten selber machen:
frische Blüten in gesüßtem Eischnee wälzen und im Ofen bei 40 - 50 °C trocknen
Die Blüten können auch zu Blütenzucker verarbeitet werden oder das Essen auf dem Teller verschönern.
Auch Sirup aus Veilchenblüten oder Veilchenlikör sind ein Klassiker.
Merkmale
- mehrjährig, krautig
- am Boden kriechend
- bildet Ausläufer, die sich bewurzeln können
- 5-10 cm Höhe
- grundständige Blattrosette
- gestielte, herz- oder nierenförmige Blätter mit gesägtem Blattrand
- 5 violettfarbene Kronblätter, ähnelt ein bisschen einer kleinen Orchidee
- lieblicher, frischer, blumiger Duft
- Blütezeit im März und April
- am Stängel sind neben der Blüte auch manchmal Nebenblätter
- die Nebenblätter sind eiförmig zugespitzt
Standort:
nährstoffreicher Boden, im Wald und am Waldrand, gerne etwas feuchte Standorte im Halbschatten
Inhaltsstoffe:
Saponine, Bitterstoffe, Salicylsäure, Alkaloide, etwas Vitamin C, verschiedene ätherische Öle
Veilchen als Heilmittel für die Haut
Das Veilchen ist eine total schöne Heilpflanze für die Haut. Es unterstützt auf der einen Seite die Wundheilung, und gleichzeitig hat es aber die Gabe, feste, knotige Strukturen, wie z. B. Narbengewebe aufzulösen. Deshalb benutzt man gerne Veilchensalben oder Veilchenöl um harte, unebene Narben wieder glatt zu bekommen oder auch, um sie gar nicht erst hart werden zu lassen. Zum Beispiel eignet sich Veilchen zur Narbenpflege nach der Geburt, nach OP’s, aber auch bei Narben, die durch Akne entstanden sind.
Überhaupt lassen sich Akne und andere Hautkrankheiten wie Schuppenflechte oder Ekzeme gut mit Veilchen behandeln. Veilchen lässt Entzündungen abschwellen und befeuchtet trockene Hautpartien.
Dazu macht man äußerliche Anwendungen mit Tee (Waschungen, Bäder), Ölauszügen oder Salben, sowie innerlich mit Tee, Essigauszügen oder Tinktur.
Veilchen und seine Wirkung auf die Lungen
Veilchen kühlt Entzündungen und befeuchtet die Schleimhäute. Es verflüssigt hartnäckigen Schleim und unterstützt beim Abhusten. Veilchen wird bei Husten, Keuchhusten oder auch Bronchitis angewendet. Entzündungen im Hals- und Rachenraum klingen durch mehrmals tägliches Gurgeln mit Veilchentee ab.
Für Beschwerden im Hals-, Rachen- oder Lungenbereich ist es am besten, wenn der Tee in kleinen Schlucken über den ganzen Tag verteilt getrunken wird.
die blut- und lymphreinigende Wirkung von Veilchen
Wie andere Frühlingsboten auch, reinigt auch das Veilchen die Lymphe und das Blut. Das macht sie zu einer Pflanze, die ihren Platz in Frühjahrskuren findet, wenn der Körper entlastet und angestaute, für den Körper unbrauchbare Stoffe verstärkt ausgeschieden werden sollen.
Bei geschwollenen Lymphknoten oder nach langer Krankheit, wenn man Mühe hat, wieder richtig in die Gänge zu kommen, empfiehlt sich eine kleine Teekur, die unter anderem Veilchen enthält.
Die blut- und lymphreinigende Wirkung wirkt sich auch positiv auf Melancholie und Traurigkeit aus.
Veilchen räuchern
Man verräuchert die getrockneten Blüten und Wurzeln. (Achtung, in manchen Gegenden kann das Veilchen unter Naturschutz stehen. Dann natürlich nicht ernten.)
Der Veilchenrauch befreit Räume von schlechten Energien und reinigt sie. Er schenkt innere Ruhe, erdet und macht den Kopf frei.
Veilchen-Blütenessenz
Die Blütenessenz eignet sich besonders für schüchterne, introvertierte, feinfühlige, zurückhaltende Menschen, die sich in Menschenmassen unwohl fühlen und darunter leiden. Die Blütenessenz unterstützt dabei, sich nach Außen zu öffnen und aus der Reserve zu kommen.
Wirkungsweisen
- entzündungswidrig
- wundheilend
- macht Narben weich und glatt
- erweicht das Gewebe
- schmerzlindernd
- auswurffördernd
- schleimhautbefeuchtend
- beruhigend
- blut- bzw. lymphreinigend
- mild harntreibend
Anwendungsgebiete
- die Blüten bei Melancholie und Traurigkeit
- zur Narbenpflege (auch bei schmerzenden Narben, auch nach der Geburt)
- Brustschmerzen
- verknotetes, verhärtetes Brustgewebe
- festsitzender Hustenschleim
- Keuchhusten, Reizhusten, Bronchitis
- Entzündungen im Hals- und Rachenraum
- geschwollenen Lymphknoten
- Frühjahrskuren
- Hautprobleme (auch Akne und verhärtete, trockene Hautpartien)
- Kopfschmerzen
- bei nervösen Schlafbeschwerden
- mildes Kinderheilmittel bei Verstopfung, Unruhe, Husten und geschwollenen Lymphknoten
- nach langer Krankheit, wenn man zwar nicht mehr krank ist, sich aber auch nicht richtig gesund fühlt (bringt die Lymphe wieder in Gang und reinigt sie)
- Augenwaschungen
Nebenwirkungen:
nicht bekannt
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Der Artikel über Veilchen hat mir sehr gut gefallen.