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Foto: Marco Meyer Unsplash

Birke: Lichtbringer zu Imbolc /Lichtmess

Imbolc bzw. Lichtmess ist das Jahreskreisfest, das sich zwischen die Wintersonnenwende und den Frühlingsanfang kuschelt - es ist die Wintermitte.
 
Die dunkelste Zeit des Jahres liegt hinter uns, die Tage werden langsam wieder heller. Hier und da blinzelt der Frühling etwas durch und man kann schon wieder mehr Vögel zwitschern hören. Unter der Erde bereiten sich die Pflanzen auf das Aufkeimen vor und das Wiedererwachen der Natur wird eingeläutet. Dennoch ist es noch Winter.

Die Qualitäten, die mit diesem Jahresabschnitt und Imbolc / Lichtmess in Verbindung stehen, sind:

  • Reinigung & Loslassen
  • Neuanfang & Pläne schmieden (die Saaten und Keime bereiten sich unter der Erde auf ihren Durchbruch vor)
  • Freude über das Erwachen der Natur

Foto: Plato Terentev

Birke und Reinigung

Die Birke kennt sich sehr gut mit Wasser aus. Sie liebt feuchte Standorte und durch ihren Stamm werden täglich rund 70 l Wasser gepumpt.
Im Körper unterstützt sie die Nieren in ihrer Arbeit und hilft ihr, eine noch größere Menge Flüssigkeit zu filtern. Dadurch steigert sich die Harnmenge und man muss öfters pinkeln. Das Gute daran ist, dass dadurch auch alle im Harn gelösten, für den Körper unbrauchbaren Stoffe ausgeschieden werden und dadurch das Gewebe und das Blut gereinigt werden.
Besonders wenn man sich nach einem langen Winter träge und ein bisschen ungelenkig fühlt, bringt die Birke Frische, Jugend und Flexibilität.

→ Birkensaft

Traditionell benutzt man dafür den Birkensaft, der mit den länger werdenden Tagen immer lebendiger im Stamm aufsteigt. Alte Schriften erzählen, dass schon die Germanen den Birkensaft als Schönheitstrunk zu sich nahmen.
Im Vorfrühling, wenn die Birke gerade aus der Winterruhe kommt, die männlichen Blüten zu blühen beginnen und die Blattknospen anschwellen, dann ist der richtige Moment für die Ernte. Um dem Baum nicht zu schaden, sollte man sich vorher unbedingt mit der Technik vertraut machen.
Frisch gezapften Birkensaft gibt es auch im Bioladen und Reformhaus zu kaufen.
Und auch ein Tee aus getrockneten Blättern vom Vorjahr hat natürlich die reinigende Wirkung der Birke.
Früher klopfte man sich außerdem mit den elastischen Birkenzweigen aus, um den Körper nach der Winterruhe in Wallung zu bringen und aufzuwecken. Diese Tradition kennt man vor allem in den nordischen Ländern. Weil die Birke der winterfesteste Baum des Nordens ist, war er in manchen Landstrichen Islands und Grönlands zeitweise sogar die einzige vorhandene Baumart. Das „Ausklopfen“ sollte den Körper ins Schwitzen bringen und Toxine über die Haut ausscheiden.

→ Birkenblättertee selber kochen

Für einen Tee aus Birkenblättern übergießt man 1-2 TL Blätter mit 250 ml heißem, nicht mehr kochenden Wasser, lässt es abgedeckt 10 min. stehen und trinkt davon 2, 3 Tassen pro Tag.

Wichtig: Für Menschen mit Ödemen, die durch Herz- oder Niereninsuffizienz entstanden sind, sind Birkenblätter in der Selbstmedikation nicht geeignet.

Birke und Neuanfang

Besonders junge Birken sehen wunderschön aus.

Mit ihren elastischen Ästen, dem weißen Stamm, dessen Rinde besonders zur Spitze hin wie Silber leuchtet und den strahlend grünen Blättern strahlt die Birke etwas Jugendliches aus. Die Blätter tänzeln fröhlich im Wind, als würden sie zu jedem « Hallo » sagen.
Die Birke symbolisiert in vielen Kulturen Jugend und Neuanfang. Sie wird auch der Mitwintergöttin oder Imbolc-Göttin Brigid zugeordnet, denn auch sie ist strahlend jung und leuchtend wie die Birke.

Die jungen Blätter schmecken zart und saftig und eine kleine Birkenkur wirkt blutreinigend, entschlackend und verjüngt den Organismus. Auch Menschen mit Gicht, Rheuma und steifen oder entzündeten Gelenken tut eine Birkenkur gut.

→ Birke als Pionierbaum

Ihren Bezug zum Thema Neuanfang findet man auch in ihrer Vorliebe für karge, baumlose Standorte: Als die Gletscher zum Ende der Eiszeit immer kleiner wurden und eine nasse, kahle Moorlandschaft zurückließen, war die Birke einer der ersten Bäume, der sich angesiedelt hat. Deshalb zählt man sie zu den Pionierbäumen. Das sind Bäume, die sich als erstes ansiedeln, sobald man eine Fläche brach liegen lässt. In solchen Gebieten fühlt sie sich wohl. Deshalb findet man sie auch oft auf Ödland und Geröllhalden.

→ Die Rolle der Birke bei sibirischen Schamanen

In Sibirien ist es die Birke, die den Weltenbaum symbolisiert (und nicht wie bei anderen Völkern die Tanne oder die Esche - jedes Volk nimmt die Symbole, die es vor Ort hat).

Anmerkung: Der Weltenbaum stellt für die naturnahen Völker den gesamten Kosmos dar: Die Krone steht für alles Überirdische, der Stamm für die Welt, in der wir leben und die Wurzeln für alles Unterirdische.

Bei Initiationsritualen spielt die Birke bei den Sibiriern eine große Rolle. Zum Beispiel beginnt die Zeremonie mit einer Reinigung. Für diese Reinigung wird ein aus Birkenästen gebundener Besen in einen Kräutersud aus Thymian, Wacholder und Tannenrinde getüncht und über den Rücken des zu Initiierten gestrichen. Später wird der Schüler auch noch in der Birke klettern, um symbolisch gesehen den Weltenbaum zu erklimmen und wie Odin in den verschiedenen Welten zu reisen.

Auch hier zeigt sich das Thema Neuanfang: der Initiierte erreicht eine neue Stufe.

Birke und die Freude

Weshalb man die Birke mit Freude in Zusammenhang bringt, hat 2 Gründe: ein Mal, weil sie leber- und gallenbedingte Melancholie auflöst und dann, weil die etwas Helles, Freudiges ausstrahlt und auch ein Feuer aus Birkenholz hell leuchtet.

→ Birke bei Gallestau

Innerlich angewandt hilft die Birke dem Körper sowohl dabei, Galle zu bilden als auch ein langsamen Gallenfluß zu beschleunigen.
Sicherlich kennst du den Ausdruck «dem ist wohl eine Laus über die Leber gelaufen». So bezeichnet man jemanden, der grummelig drauf ist und schlecht gelaunt. Leber- und gallenbedingte Melancholien und Verstimmungen sind gar nicht so selten!

Eine Kur mit Birkensaft oder Birkenblättertee bringt sie angestaute Galle wieder in Fluss und erhellt dadurch die Stimmung.

→ Birke räuchern

Birkenholz brennt selbst bei feuchtem Wetter hell und leuchtend. Das liegt an seinem relativ hohen Gehalt an ätherischen Ölen und dem eingelagerten Birkenteer.
Bei der Birke können sowohl die getrockneten Blätter als auch die Rinde und die Knospen verräuchert werden.
Sie ist ein richtiger Lichtbringer, der die Kräfte und Energien in Fluss bringt. Sie regt die Vorstellungskraft und Kreativität an, stärkt das eigene Selbstvertrauen und macht Mut.

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