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Foto: Markus Spiske

4 Dinge, die heimlich Mikroplastik produzieren (+ Alternativen)

Interview mit Nachhaltigkeitscoach Kerstin Meyer

Mikroplastik ist nicht nur schädlich für die Gewässer und deren Bewohner, sondern auch für unsere eigene Gesundheit.

In Untersuchungen kam heraus, dass wir pro Woche rund 5 g Kunststoff (soviel wiegt deine Kreditkarte) in unseren Körper aufnehmen.

Mikroplastik im Körper fördert Entzündungen und kann zahlreiche Schädigungen wie Fettleibigkeit, Diabetis Typ 2, Hormonstörungen, Zellmutation, Asthma, Allergien oder Herz- und Kreislaufprobleme verursachen.

Ich hab Nachhaltigkeits-Coach Kerstin Meyer eingeladen, um mit ihr über Mikroplastik und Alternativen zu reden.

Klick auf das Video und finde heraus, ob es auch in deinem Haushalt verstecktes Mikroplastik gibt.

(Keine Lust auf Video? Unter dem Bild findest du Kerstins Tipps in Textform.)

Du vermeidest Plastikmüll? Super! Achte auf diese 4 Dinge – Sie produzieren heimlich Mikroplastik.

Gastbeitrag von Nachhaltigkeitscoach Kerstin Meyer

Dir ist total klar, dass du Plastik reduzieren und Müll vermeiden willst.

Festes Shampoo, Holzzahnbürste und Stoffbeutel für den Einkauf …

Es klappt bei dir schon ganz gut und du suchst neue Herausforderungen? Oder bist du bisher noch nicht so recht ins Umsetzen gekommen?

 

Hier zeige ich dir 4 Dinge, die verstecktes Plastik enthalten oder heimlich Mikroplastik produzieren.

– Und darum auf dem Weg zu Zero Waste oder plastikfrei gründlich unter die Lupe gehören. Außerdem findest du Tipps, welche Alternativen in Frage kommen.

 

# 1 - im Bad: Peelings & Scheuermilch

Sie haben gemeinsam, dass sie für mechanischen Abrieb sorgen:

  • Mit einem Peeling befreist du deine Haut von den obersten, sich ohnehin in nächster Zeit lösenden Hautschüppchen.
  • Mit der Scheuermilch rubbelst du die Dreckschicht von der Badezimmer-Keramik, also Badewanne, Duschwanne, Waschbecken und Fliesen.

Beide enthalten standardmäßig Mikroplastik-Kügelchen, um genau den gewünschten Rubbel- oder Reinigungseffekt zu erzielen.

Schade nur, dass nach wenigen Minuten alles den Abfluss runterfließt und letztendlich für Plastikverschmutzung in der Welt draussen sorgt.

Verwende stattdessen ein Peeling aus Kaffeesatz, wie Ruby im Video empfiehlt.

Scheuermilch gibt’s auch ohne Mikroplastik, zum Beispiel von Sonett. Für den mechanischen Abrieb, also den Rubbel-Effekt, sorgen hier Marmormehle oder Ähnliches.

 

# 2 - In der Küche: Das Schneidebrettchen

Versteht sich von selbst, aber Vielen fällt es im Alltag gar nicht auf: Schneidebrettchen aus Plastik sind weicher als die Klinge des Messers. Was passiert also beim Schneiden? Die Klinge verletzt die Oberfläche des Brettchens, kleinste Plastik-Partikel lösen sich und gelangen ins Essen. Pfui, Teufel…

Stattdessen besorgst du dir am besten Holzbrettchen. Auch hier entsteht voraussichtlich etwas Abrieb, aber dieser ist gesundheitlich unbedenklich. Vorausgesetzt, du hast dich für ein Brettchen aus Massivholz entschieden, denn Massivholzbrettchen enthalten keine Klebstoffe.

Wenn du dir unsicher bist beim Neukauf, schau dir das Brettchen genau an. Wie verläuft die Maserung? Sind unnatürliche, präzise verlaufende Linien zu sehen? Dann handelt es sich vermutlich um eine Klebestelle. 

Genial sind Olivenholzbrettchen ohne Verklebung, denn Olivenholz ist sehr hart und beständig. Pflege sie immer mal wieder mit ein paar Tropfen Olivenöl. So wirst du dir Jahre oder Jahrzehnte lang kein neues Brettchen mehr anschaffen müssen.

Unsere Brettchen aus einem weicheren Massivholz überleben seit Jahren sogar die Spülmaschine. Wichtig ist uns, dass es im Alltag schnell und einfach geht. Die Brettchen machen mit, das ist großartig

# 3 - Auf dem Sofa oder im Babybett: Die Kuscheldecke

Sofadecken für uns selbst oder Kuscheldecken für Kinder und Babies haben wir gern. Es tut der Seele gut, das weiche, streichelzarte Material anzufassen. Erholung und Selbstfürsorge pur! 

Leider sind viele der Decken aus Polyester-Fleece. Da die Fasern nicht super fest miteinander verbunden sind, „produzieren“ die Decken heimlich und kontinuierlich Mikroplastik, das sich z.B. im Hausstaub wiederfindet. Auch beim Waschen geben diese Decken ordentlich Mikroplastik ab.

Generell gehören in Kinderwagen und Babybett keine Gegenstände aus Plastik. Sie entsprechen nicht unserer Natur, gleichen Wärme und Feuchte schlechter aus und können Schadstoffe abgeben – neben Mikroplastik z.B. auch gesundheitsbedenkliche Ausdünstungen.

Gibt es in deinem Haushalt Kuscheldecken? Schau als Erstes aufs Etikett.

Aus gesundheitlichen Gründen würde ich mich von „Plastik“-Decken über kurz oder lang verabschieden. Und –wenn überhaupt notwendig– eine echte Lieblingsdecke aus Naturfaser kaufen, nähen oder stricken (lassen).

Achte beim Kauf einer Decke oder von Material fürs Selbermachen auf zertifizierte Ware: Pflanzliche Fasern sollten mit „kbA“ gekennzeichnet sein (kontrolliert biologischer Anbau), tierische Fasern mit „kbT“ (kontrolliert biologische Tierhaltung). Äußerst empfehlenswert sind die Siegel GOTS und Naturtextil Best.

# 4 - An Wänden und Decke: Die Wandfarbe

Ob in der Mietwohnung oder im Eigenheim, immer mal wieder wollen wir unser Zuhause einfach auffrischen. Typischerweise gehen wir dann in den Baumarkt, kaufen einen Eimer weiße Farbe, und streichen drauf los.

Dass in „Deutschlands meistgekaufter Wandfarbe“ und in vergleichbaren Produkten Plastik enthalten ist, ist uns dabei nicht bewusst. Die sogenannten Polyacrylate sind Polymere, Kunststoffe, die häufig in Lacken und Klebstoffen verwendet werden.

Mit jedem Mal Wändestreichen holen wir uns also eine Schicht Plastik in die Bude. Nicht ganz so dicht wie eine Plastiktüte, zum Glück, aber eben auch nicht zu unterschätzen.

Damit produzieren wir Mikroplastik oder schädliche Verbrennungsgase auf Vorrat: Denn später, wenn unser Zuhause irgendwann stärker renoviert oder abgerissen wird, kommen die Farbschichten mit dem restlichen Material entweder auf eine Deponie oder in eine Verbrennungsanlage. An beiden Orten hat Plastik wirklich nix zu suchen.

Gönne dir aus gesundheitlichen und ökologischen Gründen lieber eine Wandfarbe „ohne Plastik“ und Co. Verwende mindestens mineralölfreie Wandfarbe oder steige gleich um auf zum Beispiel Lehm (Ja, den gibt’s auch in anderen Tönen als Erdbraun). Lass dich in einem Naturbaustoffhandel in deiner Nähe beraten oder melde dich bei mir.

Über Kerstin Mayer

Kerstin ist Architektin & Nachhaltigkeits-Coach – mit Ausbildung und Zertifikat. In Onlinekursen, Workshops, auf Hausbesuchen und in Einzelberatungen, begleitet sie Menschen dabei, ihr Leben nachhaltiger zu machen.

Und zwar ohne dabei an Lebensqualität zu verlieren.

 

Mehr Tipps über Nachhaltigkeit und Mikroplastik auf:

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