Grüner Hafertee wird in der Pflanzenheilkunde zum Nerven stärken eingesetzt. Wie du ihn anwendest und wobei er außerdem unterstützt, erfährst du im Artikel.
Grüner Hafertee: mit Haferstroh die Nerven stärken
Foto: Alvaro Trabazo Rivas | Dreamstime.com
Grüner Hafertee: mit Haferstroh die Nerven stärken
Wer viel um die Ohren hat, kennt das Gefühl von hauchdünnen Nerven. Die kleinste, zusätzliche Belastung fühlt sich an wie eine unüberwindbare Aufgabe, bei der man zusammenbricht.
Für solche Situationen im Leben ist Hafer der Retter in der Not. Er nährt und stärkt die Nerven.
Wie man Hafer anwendet, um seine Nerven zu stärken, und was er außerdem bewirkt, erfährst du in diesem Blogartikel.
Hafer als Heilpflanze
Hafer wird seit mehr als 3000 Jahren angebaut und gilt nicht nur als Nahrungsmittel, sondern wird auch in der Pflanzenheilkunde eingesetzt.
Benutzt wird das sogenannte Haferstroh. Das sind die noch vor der Blüte oder während der Blüte geernteten Blätter und Stängel, die anschließend getrocknet und klein geschnitten werden
Die Wirkung von Hafer
Hafer enthält viele wichtige Mineralien, Vitamine und Pflanzeninhaltsstoffe, die ihn zu einer wichtigen Heilpflanze gegen Erschöpfungszustände macht.
In diesem Abschnitt werde ich genauer auf die Wirkung von Haferstroh eingehen.
# Haferstroh stärkt die Nerven
Hafer hilft besonders gut, wenn wir das Gefühl haben, aus dem Rhythmus gekommen zu sein oder uns gejagt und gehetzt von zu vielen Terminen und Aufgaben fühlen. Wenn wir das Gefühl haben, ein 24-Stunden-Tag sei einfach zu kurz.
„Hafer fängt den Druck ab“ und macht uns dadurch belastbarer. Er stärkt die Nerven!
Das soll nicht bedeuten, dass man Hafer benutzen soll, um mehr zu schaffen! Pausen sind extrem wichtig, um alle Muskeln und Nerven zu ENTspannen. Aber Hafer hilft uns, arbeitsintensive Zeiten besser zu meistern und sich danach besser zu erholen.
# Haferstroh bei Schlafproblemen
Haferstroh hilft bei Schlafstörungen, die durch Nervosität entstehen. Es beruhigt die Nerven und hilft dadurch, die Nervosität abzubauen und innerlich ruhiger zu werden.
Hafer wirkt sanft und braucht eine regelmäßige Anwendung, um seine Wirkung entfalten zu können.
Es lohnt sich durchaus, Hafer auch auszuprobieren, um den Schlaf-wach-Rhythmus ins Lot zu bringen.
# Haferstroh für die Haut
Ein Vollbad oder Waschungen mit einem Sud aus Haferstroh hemmt Entzündungen, wirkt zusammenziehend und lindert Juckreiz.
Dazu gibt man 50-100 g getrocknetes Haferstroh in 2 l Wasser, bringt es 30 Minuten lang zum Kochen, filtert es anschließend ab und gibt es dem Badewasser hinzu.
Wer Haferstroh-Tee zur Nervenstärkung trinkt, kann auch täglich eine kleine Menge vom Tee aufheben und morgens und abends als Gesichtswasser benutzen. Besonders sensibler, leicht geröteter Haut tut das gut.
Die im Hafer enthaltene Kieselsäure stärkt außerdem Haare und Nägel.
# Haferstroh zum Entschlacken
Eine Haferstroh-Kur hilft dem Körper, Schlackestoffe abzutransportieren, den Organismus von innen heraus zu reinigen, Entzündungen zu hemmen und Säure-Basen-Haushalt auszugleichen.
Schlackestoffe verhindern, dass unser Körper sich richtig entspannen kann. Warum das so ist und was du dagegen tun kannst, erfährst du in diesen beiden Blogartikeln:

Grüner Hafertee und Hafer-Tinktur
Haferstroh wendet man entweder als Tee oder als Tinktur an.
Für den Tee benutzt man 1EL Haferstroh, übergießt es mit 250 ml heißem (nicht kochenden) Wasser, lässt es 10 Minuten lang abgedeckt ziehen und filtert anschließend ab. 3 Tassen pro Tag.
Haferstroh gehört zu den Heilpflanzen, die etwas Zeit brauchen, um zu wirken, dafür aber die Nerven von innen heraus auf lange Zeit stärken.
Die Hafer-Tinktur hat den Vorteil, dass man keinen Tee zubereiten muss, sondern morgens und abends Tropfen einnimmt.
Hafer in der Ernährung
Auch als Nahrungsmittel ist Hafer ein echtes Kraftfutter und unterstützt unseren Organismus zusätzlich zu Haferstroh-Tee oder Tinktur.
# Hafermilch
Hafermilch ist eine gute Alternative zu Tiermilch. Sie ist leichter verdaulich als tierische Milch und stärkt den Körper von innen heraus.
Hafermilch schnell und einfach selber machen
Alles was du dazu brauchst, ist:
- 1 l Wasser
- 50 g Haferflocken
- 3, 4 EL Dattel-, Ahorn- oder Agavensirup
Alle Zutaten in einen Mixer geben, solange mixen, bis eine Milch entsteht (3, 4 Minuten) und danach durch ein ganz feines Sieb oder Tuch abfiltern.
Die Hafermilch in eine saubere Flasche füllen, im Kühlschrank lagern und innerhalb von 3 Tagen aufbrauchen.
Du kannst die Hafermilch auch für Smoothies benutzen.

# Hafersprossen und Haferkeimlinge – Pflanzenpower auf der Fensterbank
Sprossen und Keimlinge sind noch nährstoffreicher als Haferflocken und können ganz einfach zu Hause gezogen werden.
Das geht sehr leicht und Haferkeimlinge können schon nach 2, 3 Tagen geerntet werden.
Alles was du dazu brauchst, ist ein Sprossenglas (findest du im Bioladen, Reformhaus und bei DM) und eine Packung Nackt-Hafer (z. B. von Davert).
Weiche die Körner 8 Stunden (zum Beispiel über Nacht) in Wasser ein. Gib sie danach in das Sprossenglas und spüle sie jeden Tag ein Mal durch. Nach 2-3 Tagen sollte jedes Korn einen Keim haben und kann somit gegessen werden.
Die Keimlinge schmecken lecker im Salat und auf belegtem Brot, aber im Grunde kannst du sie jedem Gericht beifügen und über deinen Teller streuen.
Rezepte mit Hafer
Hafer kann süß und salzig gegessen werden.
# Haferbrei für Menschen, die schnell frieren
Wahrscheinlich sind dir Haferbrei und gekochte Haferflocken zum Frühstück bekannt.
Ein warmer Haferbrei tut besonders fröstelnden Menschen gut, denn er erwärmt und nährt von innen heraus. Fröstelnde Menschen haben oft nicht genügend Energie und frieren deshalb schnell.
Haferbrei mit Rosinen und klein geschnittenen, saisonalem Obst, einer Prise Salz und Sonnenblumenkernen oder Haselnüssen macht ein super Frühstück, das lecker schmeckt, lange satt macht, innerlich stärkt und erwärmt.
Im Winter reibe ich auch gerne frischen Ingwer mit rein.
# Hafer zum Mittagessen
Hafer lässt sich prima in Bratlinge einarbeiten.
# Hafer zum Abendessen
Für alle, die abends Brot essen, könnte dieses Haferbrot eine Lösung anbieten:
Haferstroh im Topf selbst anbauen
Wenn du zu den Personen gehörst, die sich gerne um Pflanzen kümmern und gerne experimentieren, dann kannst du dir dein Haferstroh selbst im Topf aufziehen (oder im Garten, wenn du einen hast.)
Hafer braucht regelmäßig Wasser, ist aber ansonsten pflegeleicht.
So kannst du deinen eigenen Haferstroh-Tee ernten oder sogar eine Tinktur herstellen.
Nebenwirkung / Wechselwirkung
Keine bekannt
Alle Wirkungen und Anwendungen auf einen Blick
- stärkt und nährt die Nerven
- beruhigt
- bei nervös bedingten Schlafproblemen
- macht stressresistenter
- nach großen Anstrengungen und langer Krankheit
- hilft, in seinem eigenen Rhythmus zu bleiben
- wirkt entzündungshemmend
- gegen Juckreiz
- bei sensibler, geröteter Haut
- bei Ekzemen und Neurodermitis
- stärkt Haut und Nägel
- entschlackt und reinigt den Körper
- gleicht den Säure-Basen-Haushalt aus

Kurzer Heilpflanzensteckbrief:
- Botanische Bezeichnung: Avena sativa L.
- Familie: Süßgräser (Gramineae)
- medizinisch verwendeter Pflanzenteil: der oberirdische Pflanzenteil
- Anwendungsformen: Tinktur, Tee, Homöopathie
- Wirkstoffe: Flavonoide, Balaststoffe, Viamin B1 und B6, Magnesium, Eisen, Zink, Mangan, Saponine, Kieselsäure
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